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Neue Spieler – Fragen und Antworten

 
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Ziele - Strategien - Spielspaß: Gedanken eines neuen Kapselpiloten

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Author
Joss McHenley
Interpolaris Security
#41 - 2015-04-01 12:45:51 UTC  |  Edited by: Joss McHenley
Marox Calendale wrote:
Joss McHenley wrote:
Unter welchem Gesichtspunkt ist das "sinnvoll"? Für lore- und rollenspielaffine Spieler doch eher nicht.

Doch. Eve ist anders als die meisten MMO´s.


Uns machen solche Gespräche großen Spaß und wenn an uns etwas bemerkenswert ist, dann dass wir solche Unterhaltungen umso interessanter finden, je kontroverser sie ausfallen. Was auch daran liegt, dass wir beide viel Spielerfahrungen aus den unterschiedlichsten Bereichen und mit den unterschiedlichsten Mitspielern mitbringen.

Führe das doch am besten einmal aus, worin EVE in deinen Augen so anders ist.

Ich sehe es so, dass EVE ein größeres Potential für Spieler bietet, die gerne selbst Strukturen planen, entwerfen und in Konstellationen bringen, auch zerstören. Das ist aber nun nicht so sehr anders als in anderen Spielen, insofern man das vom Rollenspiel her gedacht sowieso gewohnt ist. Nur vernetzt sich das in EVE mitten durch die Spielmechanik, worin Themepark MMOs ihre Limits haben, weil sie pfadorientiert entwickelt werden und somit immer in recht engen Leitplanken verlaufen. Genau wegen dieser Limits haben Albaster und ich den Weg zu EVE gefunden. Denn wir lieben Experimente und überraschende Ereignisse. Und auch das offene Spielen. Ich habe z.B. bei Strategiespielen und Simulationen immer alles links liegen gelassen, was kein offenes Endlosspiel, sondern nur Kampagnen, zu bieten hatte. Ich fand den Gedanken abschreckend, überall an Gummiwände zu stoßen und das der Weg zum Erfolg bereits vorstrukturiert wurde. So gesehen steht gewiss der Unterschied zwischen Sandbox und Themepark, keine Frage. Aber von meiner Spieleerfahrung her, mal kombiniert betrachtet, finde ich in EVE lediglich das realisiert, was ich mir in Master of Orion eben nur phantasiert habe.

Quote:
Tut euch nur selbst den Gefallen und versucht nicht starr in einer von euch präferierten Spielweise zu bleiben, sondern lasst euch auf die Besonderheiten die Eve zu bieten hat, ein.


Da kann ich Albaster einmal mehr nur zustimmen. Wir lieben Anregungen und Inspirationen, lassen uns auch gerne good ol' stories erzählen. Wenn man sich nicht zu sehr an unserem manchmal kindlichen Enthusiasmus stört, kann man mit uns viel Spaß haben. Vor allem darum, weil uns Rechthabereien so gar nicht interessieren. Meiner Erfahrung nach, sollte man unterschiedliche Auffassungen einfach nebeneinander bestehen lassen, weil sie sich so miteinander über die Zeit weg auch noch gegenseitig bereichern können. Also nur her mit allen Anregungen und solcherlei.

If you don't succeed, lower your standards. Maybe it takes a gang to do that?

Neuntausendeins
#42 - 2015-04-01 13:13:56 UTC  |  Edited by: Neuntausendeins
Ich möchte an dieser Stelle mal einwerfen, dass Rollenspiel das ist, was man draus macht. Die CCP-gemachte Lore ist schön und gut, aber auch diese Lore besagt, dass wir als Kapselpiloten in erster Linie unsterbliche Halbgötter sind, die möglicherweise herzlich wenig auf die Loyalität zu irgendeinem NPC-Imperium geben. Die Lore bezüglich der Fraktionen, Imperien und Megacorps existiert zwar und entwickelt sich auch weiter, aber uns als Kapselpiloten betrifft die nur am Rande. Wir haben unsere eigenen Fraktionen, Imperien und Corps, und es ist beinahe egal wie die gestaltet sind oder wie sie sich verhalten - sie sind so gut wie immer mit der Lore vereinbar.

Wer sich selbst in die festgefahrenen Strukturen der strauchelnden Imperien pressen und zum Beispiel nur goldene Schiffe fliegen und niemals mit Minmatar kooperieren möchte, weil er ein Amarr ist, kann das gern tun, aber selbst aus der Sicht eines Hardcore Rollenspielers schreibt die Lore dieses Verhalten nicht vor - eher im Gegenteil.
Marox Calendale
Xynodyne
The Initiative.
#43 - 2015-04-01 14:09:21 UTC
Joss McHenley wrote:
Führe das doch am besten einmal aus, worin EVE in deinen Augen so anders ist.

Das was Eve besonders macht, ist das Metagame, also das Spiel außerhalb des Spiels. Auf abgeschotteten TS-Servern, in Chat-Kanälen die eigentlich gar nichts mit Eve zu tun haben oder in privaten Foren werden Koalitionen gegründet, Allianzen gesteuert oder Kriege erklärt.
Die Politik in Eve findet weniger im HighSec und schon gar nicht zwischen den NPC Fraktionen statt. Die Eve Politik findet fast ausschließlich im 0.0 statt und hat wie das von mir bereits erwähnte "Burn Jita" oder "Hulkageddon" auch direkte Einflüsse auf die Lebensqualität im HS.
Es gibt Spieler die sich extra neue Accounts angelegt haben, nur um über 6 - 12 Monate hinweg (manche gar noch länger) ihre eigentlichen Gegner zu unterwandern und auszuspionieren.
Eine der großen Eve-Legenden erzählt von einer Spielerin, die sich im RL an einen Director einer großen Allianz herangemacht hat, ihn gar persönlich getroffen und ihm die große Liebe vorgespielt hat, nur um bei genügendem Vertrauen und mittels der Zugangsdaten zu seinem Account die Konten der Allianz leer zu räumen.

Das ist Eve-RP in seiner höchsten Glanzart! Nicht nur ingame, sondern auch außerhalb den Spielern eine Rolle vorzuspielen und sie bis ins bodenlose zu täuschen.
Neuntausendeins
#44 - 2015-04-01 14:38:36 UTC
Nun, ob Accountdiebstahl - sei's nun durch Social Engineering oder "herkömmliches" Hacking "Eve-RP in seiner höchsten Glanzart" ist, darüber kann man sicherlich streiten. Aber im großen und ganzen stimme ich zu - viel interessanter als die Entwicklerlore ist die Spielerlore - Das Drama, die Politik, die Diplomatie, die Kriege, Ränke und Intrigen. Die besten Geschichten schreibt das (virtuelle) Leben. ;)
Marox Calendale
Xynodyne
The Initiative.
#45 - 2015-04-01 16:20:00 UTC
Neuntausendeins wrote:
Nun, ob Accountdiebstahl - sei's nun durch Social Engineering oder "herkömmliches" Hacking "Eve-RP in seiner höchsten Glanzart" ist, darüber kann man sicherlich streiten.

Stimmt schon. Wobei ich meine, dass nur eines von beidem von CCP geahndet wird. Sei´s drum, selbes Ziel auf ähnliche Art und Weise und vermutlich legal erreicht hätte sie es, wenn sie sich einfach an den CEO rangeschmissen hätte und selbst zum Direx aufgestiegen wäre.
Fact ist, virtuelle Diebstähle in Form von Schiffen oder ISK sind keine Seltenheit und können Einfluss auf die Eve-Lore haben indem sie die betreffende Corp oder Ally destabilisieren. Wäre nicht das erste Mal dass es dazu kommt.
Albaster Nashal
Interpolaris Security
#46 - 2015-04-01 20:25:31 UTC  |  Edited by: Albaster Nashal
Marox Calendale wrote:
Das was Eve besonders macht, ist das Metagame, also das Spiel außerhalb des Spiels. Auf abgeschotteten TS-Servern, in Chat-Kanälen die eigentlich gar nichts mit Eve zu tun haben oder in privaten Foren werden Koalitionen gegründet, Allianzen gesteuert oder Kriege erklärt.
...
Eine der großen Eve-Legenden erzählt von einer Spielerin, die sich im RL an einen Director einer großen Allianz herangemacht hat, ihn gar persönlich getroffen und ihm die große Liebe vorgespielt hat, nur um bei genügendem Vertrauen und mittels der Zugangsdaten zu seinem Account die Konten der Allianz leer zu räumen.

Das ist Eve-RP in seiner höchsten Glanzart! Nicht nur ingame, sondern auch außerhalb den Spielern eine Rolle vorzuspielen und sie bis ins bodenlose zu täuschen.

Schon eine fast flammende Rede... Blink
Von dieser "Legende" habe ich auch oder so ähnlich, schon gehört. Auch von Intrigen und Sabotage der Corps untereinander. Das ist sicher auch ein Alleinstellungsmerkmal an EvE, diese Intrigen, Bündnisse und Verrat, sozusagen "echtes" RP außerhalb des Spiels. Spieler machen eigentlich immer RP bzw. schreiben die Geschichte von New Eden mit, wenn man so will. Geht in Fantasy-MMOs natürlich wegen des Settings nicht so wirklich. Jetzt weiß ich endlich auch, wer BoB ist Idea , nämlich die Allianz "Band of Brothers". Das ist schon alles sehr interessant, und halt eingebettet in Entwickler-Lore. Ich finde das sehr reizvoll, beides zu haben. RP außerhalb des Spiels gibt es zwar auch wo anders, hier aber müssen sich die Spieler dabei nicht wirklich verstellen. Im Gegenteil, vielleicht ungeahnte Talente zu Tage fördern...

Sehr schön und interessant ist auch dieser Beitrag, mit Aussagen die ich einfach mal als Impressionen hier lassen möchte:
Einige meiner vor einem Jahr gesetzten Ziele habe ich immer noch nicht erreicht, da ich immer wieder abdrifte...

Wird mir vermutlich auch so gehen.

Um die Möglichkeiten von EVE zu entdecken wird dir aber auch nicht viel anderes übrig bleiben als viel zu lesen. Guides, Tutorials, Wikis. Die ersten Monate verbringt man fast mehr damit als zu spielen .

So passiert es mir gerade.... was soll ich sagen. Ich habe mich immer viel mit MMOs auch außerhalb des eigentlichen Spiels beschäftigt.

Content bei eve kommt aus der gemeinschaft und jeder der eve spielt ist teil davon.

Klasse an EVE ist, dass man die Dinge die man gelesen hat auch spielen und damit die Handlung auch frei gestalten kann. Deshalb bin ich bei EVE hängen geblieben, obwohl mir die Zeit die ich mit EVE verbringen manchmal im Beruf und im Privatleben fehlt. Klasse ist bei EVE auch dass man zwischendurch eine Pause einlegen und ohne wirklichen Verlust später weitermachen kann. Wenn man die Auszeiten dann noch geschickt für Skilltraining nutzen kann bringt dies sogar noch einen Gewinn.

Und was du machen sollst können dir andere nicht sagen. Mach was dir Spass macht und probier vieles aus. Den Content und deinen Spielspass bestimmst du selber.

Eve bietet viele Möglichkeiten,die man sich aber eben auch,anders als in anderen MMOs,selber erschließen muss.

Nur Stress brauchst dir keinen machen, es läuft nix davon und Eve braucht Zeit..beim Skillen, beim Siegen, beim Kontakte knüpfen..

Neuntausendeins wrote:
Aber im großen und ganzen stimme ich zu - viel interessanter als die Entwicklerlore ist die Spielerlore - Das Drama, die Politik, die Diplomatie, die Kriege, Ränke und Intrigen. Die besten Geschichten schreibt das (virtuelle) Leben. ;)

Ich kann mir gut vorstellen das die "selbst gemachte" Lore für langjährige Spieler interessanter und spekulärer ist, dennoch bleibe ich bei meiner Meinung. Beides kann - je nachdem wie interessant und schnell CCP ihre Lore gestaltet - sehr gut nebeneinander in einem Spiel wie EvE existieren. Auch wenn der geschichtliche Rahmen bei den Corp-Konflikten keine Rolle spielen mag.

Neuntausendeins wrote:
Ich möchte an dieser Stelle mal einwerfen, dass Rollenspiel das ist, was man draus macht. Die CCP-gemachte Lore ist schön und gut, aber auch diese Lore besagt, dass wir als Kapselpiloten in erster Linie unsterbliche Halbgötter sind, die möglicherweise herzlich wenig auf die Loyalität zu irgendeinem NPC-Imperium geben. Die Lore bezüglich der Fraktionen, Imperien und Megacorps existiert zwar und entwickelt sich auch weiter, aber uns als Kapselpiloten betrifft die nur am Rande.

Schon zu Beginn des Romans "Templer One" erfährt der Leser, was ein Kapselpilot von sich selbst halten kann. Warum diesen Zustand nicht hinterfragen? Warum nicht auch an sein Leben hängen, weil man seine Menschlichkeit nicht verlieren möchte? Was fühlt ein Kapselpilot eigentlich? Liebe? Hass? Ich weiß es nicht, aber könnte er nicht auch einer Sache (ob nun gut oder böse) dienen und Fraktionen, Corps oder einzelne Personen unterstützen, seine Loyalität beweisen? Oder wieder entziehen....

Joss McHenley wrote:
Am liebsten wäre es uns, wenn man sich einfach die eigenen ersten Tage, Wochen und Monate in EVE vergegenwärtigt, wenn man unsere forschenden Beiträge hier in dem Thread liest.

Vielleicht hat ja jemand Lust, sich hier ein wenig an seiner ersten Zeit in New Eden zu erinnern?
https://forums.eveonline.com/default.aspx?g=posts&t=416239&find=unread

Grüße, Albaster

Warst du schon auf Gallente Prime? Caille ist wahrlich der schönste Ort im Universum...

Joss McHenley
Interpolaris Security
#47 - 2015-04-01 22:38:09 UTC  |  Edited by: Joss McHenley
Albaster Nashal wrote:
Ich kann mir gut vorstellen das die "selbst gemachte" Lore für langjährige Spieler interessanter und spekulärer ist, dennoch bleibe ich bei meiner Meinung. Beides kann - je nachdem wie interessant und schnell CCP ihre Lore gestaltet - sehr gut nebeneinander in einem Spiel wie EvE existieren. Auch wenn der geschichtliche Rahmen bei den Corp-Konflikten keine Rolle spielen mag.


Hier wird meiner Meinung nach Lore in einen Topf mit Entscheidungstragweite geworfen. Lore ist auch gelebte Kultur und die dürfte bei vielen Spielern ähnlich stupide wie in anderen MMOs ausfallen, weil man die Vielfalt der zur Verfügung stehenden Optionen auf die wirkungsmächtigen runterbricht (Accounthandel im offiziellen Forum mal als ein Beispiel dafür, Spiel- und Lorevermeidung im Tausch für Wirkungsmacht). Ich würde es mal so sagen, sure, in EVE darf jeder unter der Dusche singen und jeder ist sein eigener Captain in der Wanne und viele Captains machen die Flotte und viele Flotten ein Puffpengknall mit großem Plex-Verbraten. Aber ob unser Captain unter Dusche irgendwas gesungen hat wie meine Nachbarin, die mir die Oropaxe in die Muscheln treibt oder etwas a la "und ich muss nicht mal Eintritt zahlen", das ist die für mich viel relevantere Frage. Und die Frage, ob es ihr nun Spaß macht oder nicht, die ist für sie relevant, für mich nicht. Außer wir stehen zusammen und der Dusche, was Bob, oder wie der sich nennt, verhüten möge.

Wenn beides zusammenkommt, große Erzählung und Wirkungsmacht, dann wird es spannend. Attention

Was EVE davon zu bieten hat, werden wir sehen...

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Joss McHenley
Interpolaris Security
#48 - 2015-04-02 10:13:02 UTC  |  Edited by: Joss McHenley
Schau mal, hier habe ich einen schönen Thread zum Rollenspiel in EVE ausgegraben. Sweet Snowflake bestätigt darin das, was ich oben als Eindruck äußerte. In dem Thread werden auch die ansonsten üblichen Stereotype durchdekliniert. Den einen dient Rollenspiel als Abgrenzungsbegriff, als verkomplizierendes Irgendwas, das man besser gleich bleiben lässt, den anderen als adaptives Trampolin, so definiert, dass es am Ende von dem, wie man eh schon spielt, nicht zu unterscheiden ist. Beides hat wenig mit dem zu tun, was uns gefällt und vorschwebt.

Der Begriff "Rollenspielaffin" gefällt mir vor diesem Hintergrund immer besser. Er sagt eben aus, dass wir kein Min/Max mit Hinblick auf Vorteilsnahme und PvP betreiben wollen, sondern dafür offen sind, uns erstens an den uns sympathischen Ecken und Enden von der Lore motivieren und durchaus auch mal begrenzen zu lassen. Zweitens, dass wir im Zweifelsfall aber immer die spielerischen Möglichkeiten in der Breite suchen, auch wenn sie sich nach allgemeiner Ansicht im Einzelfall als ineffizient oder im Vergleich mit anderen Optionen als unterlegen erwiesen haben. Drittens, dass wir im Zusammenspiel einen Schwerpunkt nicht auf die Alltagsunterhaltung (in TS/EVE Voice/Textchat) setzen, sondern auf die über das spielerische Erleben vermittelten Eindrücke und Erfahrungen. Weshalb man dann im Voice Chat eben tendenziell näher am Charakter, statt am Alltag der Realperson bleibt.

Drei Punkte, die vielleicht ganz gut zusammenfassen, was diese Affinität für uns bedeutet. Dass Immersion und Atmosphäre eben keine Waffen sein sollen, sich das Vergnügen durch Vorgaben vom grünen Tisch her auszutreiben, sondern eher so eine Art Kompassnadel, die mehr den Kurs anzeigt, als in allen Fällen nun irgendeine eine Art von ausgedachter Authentizität vorzugeben.

Gerade weil EVE sandboxed ist, werden unsere Möglichkeiten das für uns umzusetzen, nahezu grenzenlos sein. Im Zusammenspiel mit anderen, können wir unsere Konzepte und Plots dann einfach ausblenden bzw. für unsere Corp umerzählen. Außer natürlich wir finden mit der Zeit Spieler, die diese Form des Online-Rollenspiels ähnlich motiviert. Wird gewiss ein sehr geringer Prozentsatz sein, weil die meisten wie in anderen MMOs das PvP eben eher als eSport betreiben. Aber letztlich findet man immer auch Leute, die mal vom P&P her kamen und das nicht komplett aufgeben, sondern als Stimmungshintergrund in ihre gespielten MMOs übertragen möchten. Das dürfte dann die engere Zielgruppe für unsere Corp und für Aktionen sein, in denen man gemeinsame Projekte ausspielen kann.

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Neuntausendeins
#49 - 2015-04-02 10:47:57 UTC
Es gibt nicht wieklich "gut" und "böse" in Eve. Es gibt "Ich" oder manchmal auch "Wir" und dann gibts alle anderen. Das ist auch bei den NPC Fraktionen nicht anders. Mit Ausnahme vielleicht der SOE ist fast jeder in New Eden ein selbstverliebtes ********* - Sterbliche Menschen wie auch Kapselpiloten.

Als "langjähriger" Eve spieler rolle ich schon manchmal mit den Augen, wenn mir mal wieder ein obrigkeitshöriger, religionsfester Amarr-Glaubenskrieger in seiner goldenen Schüssel begegnet, wie ich auch mit den Augen rolle wenn mir in einem eventuellen Fantasyspiel ein stereotyper Paladin oder finsterer Ritter begegnet, der dann auch spricht als wäre er als Kind in einen Kessel mit Shakespeare-Stücken gefallen.

Das Problem, dass ich hier sehe, ist, dass zu rigides Rollenspiel die spielerischen Entfaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten stark einschränkt. Kaiserin Jamyl I. gibt einen feuchten Furz darauf, wie loyal du bist - sie ist eben nur ein NPC. Und damit steht man als Hardcore "Enwickler-Lore"-Rollenspieler meist mehr oder weniger allein oder mit nur einer sehr kleinen Gruppe Gleichgesinnter gegen eine gewaltige Masse an teils hervorragend organisierten und mächtigen Spielergruppierungen , und schnürt sich so von einem großen Teil des Spiels selbst ab.

Wenn man gern so spielt, ist das freilich ok, aber man muss sich eben bewusst sein, dass man sich möglicherweise selbst im Weg steht, wenn man feststellt, dass manches nicht so läuft, wie man gern möchte oder man manche Ziele nicht erreichen kann.

Ich schätze, das ist aber auch Loretechnisch das Dilemma, vor dem ein Kapselpilot stehen könnte: Das gewaltige Potential eines unsterblichen Halbgottes auf der einen und die kleine, eingeengte, aber vertraute und "sichere" Welt eines Sterblichen auf der anderen Seite.
Joss McHenley
Interpolaris Security
#50 - 2015-04-02 12:11:35 UTC  |  Edited by: Joss McHenley
Scheinbar überliest du ausdrückliche Differenzierungen ganz gern, um dich dann aber dennoch an der Stereotypie anderer zu irritieren. Du hast dir als Resultat deiner eigenen Spielweise dein Bild von EVE gemacht. Da du es schon länger spielst, macht es dir gewiss auch Spaß so. Allerdings hast du eine eher eingeengte Wahrnehmung der Möglichkeiten von rollenspielaffinen Optionen, das Spiel zu spielen. Es geht doch auch gar nicht darum, irgendwelche Preise für das superauthentische Whatever abzuräumen. Um Rollenspiel zu betreiben muss man kein method acting studiert haben oder über supranaturale Fähigkeiten zur Einübung von Immersion verfügen. Du machst dich über andere Spieler lustig, die in deinen Augen eine sterotype Rolle ausagieren. Aber das ist deine Wahrnehmung davon. Von ihrem Erleben und Empfinden, der Kommunikation unter ihresgleichen bekommst du gar nichts mit. Der Blickwinkel ist daher ebenso verengt, wie du es umgekehrt unterstellst. Die eine unterhält sich gern über ihre Brüste, der andere sieht sich von Kaiserin Kichererbse beauftragt, während der Dritte täglich im Hilfe dissen muss, um seinen Kick zu bekommen. Meiner Meinung nach liegt das in der Regel näher beinander als es die entsprechend veranlagten selbst wahrnehmen. Jedenfalls macht es mir, auch qua Profession, immer viel Spaß solche Unterschiede zu beobachten und die Menschen darin (sind eben auch nur Rollen Blink ) kennenzulernen.

Und um dir das mit der Kaiserin aus meiner Sicht mal zu erläutern: Es geht doch im Rollenspiel nicht darum, was ein NSC über einen SC denkt. Es geht dem Rollenspieler darum, wie ein anderer SC im Rahmen ihres Szenarios seine Gedanken, Empfindungen und sein Verhalten gegenüber einem NSC bewertet, antizipert und in situativen Handlungskontexten ausspielt. Wenn ich also z.B. überzeugt bin, eine Mission zu haben, die von irgendwem inspiriert wird, dann verändert das meine Wahrnehmung und mein Verhalten in der Spielewelt, und daraus entstehen Einflüsse auf das Spielgeschehen, nicht durch den NSC selbst. Da man aber selbst hier die Grenzen bestimmt, gibt es da auch keine Gefahren irgendetwas zu verpassen. Denn, wenn man etwas verpasst, hat man sich ja selbst dazu entschlossen. So wie die einen lieber Schiffe platzen lassen, während die anderen im Belt stehen und dazu singen, chatten oder bügeln. Man wird nichts vermissen, was einen entweder gar nicht interessiert oder eben nur ab und an mal. Für uns sind die atmosphärischen Vibrations so wichtig wie für andere ihre Soundsoviel Millionen ISK oder X geplatzten Schiffe am Tag. Was nicht bedeutet, dass unsere Geschäfte nicht florieren oder wir kein PvP betreiben. Nur eben mit anderen Prioritäten. Bear

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Neuntausendeins
#51 - 2015-04-02 12:47:20 UTC
Ich denke, da liegt ein Missverständnis vor. Du musst mir den Reiz am Rollenspiel nicht erklären - ich bin durchaus auch Rollenspieler und weiß eine gute Neverwinter Nights RP-PW oder Pathfinder Runde durchaus zu schätzen. Aber in diese Spiele "spielen mit" - wenn du verstehst was ich meine. Dazu sind in dem Fall ja die Spielleiter da. Und auch alle anderen Spieler machen in der Regel mit. In "öffentlichen" MMORPGs habe ich das Problem, dass man sich zwar einreden kann, eine Rolle zu spielen, dass aber im Endeffekt nur ein (meist verschwindend kleiner) Teil des Spiels das auch als solches wahrnimmt und mitmacht.

So steht man vor dem Problem, dass so gut wie alle vermeintlichen Verbündeten oder Todfeinde entweder indifferente NPCs sind, die einfach nicht mit einem spielen wollen oder nichts davon wissen (oder wissen wollen), dass sie Verbündete oder Todfeinde sind.
Joss McHenley
Interpolaris Security
#52 - 2015-04-02 13:54:43 UTC  |  Edited by: Joss McHenley
Neuntausendeins wrote:
So steht man vor dem Problem, dass so gut wie alle vermeintlichen Verbündeten oder Todfeinde entweder indifferente NPCs sind, die einfach nicht mit einem spielen wollen oder nichts davon wissen (oder wissen wollen), dass sie Verbündete oder Todfeinde sind.

Das hängt doch nicht von den anderen, sondern von dir selbst und deinen Plots ab. In EVE sind die Möglichkeiten, das Spiel der anderen in dein eigenes zu integrieren, so unerschöpflich im Gegensatz zu Themepark-MMOs, weil die komplette Sandbox für dich spielt, wo du in anderen MMOs die Leute beim Questen nerven würdest. Eine 1 zu 1 Übertragung einer P&P-Runde auf ein MMO funktioniert natürlich nicht, denn zwar gibt es durchaus ein Pendant zum GM, aber den kontrolliert man nicht, sondern wenn eher umgekehrt, CCP kann die Spieler und ihr Spiel jederzeit beeinflussen.

Ich kenne diese Inflexibilität in der Ausgestaltung aber durchaus aus Themepark-MMOs. In denen ziehen sich Rollenspieler oft in Enklaven zurück, weil sie sich sehr schnell vom Drumherum gestört empfinden und letztlich eine Form von Text-Rollenspiel innerhalb des MMO betreiben wollen. Das ist eine Art Rollenspiel zu praktizieren. Ich kann mit dieser aber nicht viel anfangen. Ich habe auch in Themepark-MMOs immer versucht, womit ich dort schlecht aufgehoben war, nämlich die Spielewelt im Kleinen und Großen zu beeinflussen. Z.B. Marktpreise durch Kartellbildung zu manipulieren. An solchen Plots gab es aber wenig Interesse und die Grenzen kamen einer Gummizelle gleich. Die meisten anderen Rollenspieler wollten lieber musizieren, Theater spielen oder einfach nur Textplay betreiben. EVE sehe ich daher als einen unendlichen Raum an Möglichkeiten. Für Albaster und mich findet dieses Ausagieren der Möglichkeiten bereits statt und es ist 7Heaven. Und darin liegt auch eine Parallele zum P&P. Die Qualität des Spiels hängt neben dem System an den Teilnehmern. Und da brauchen wir kein täglich Höher, Schneller, Weiter, sondern haben schon die perfekte Ausgangslage. Es kann also immer nur besser werden, außer Albasters Frau droht mit Scheidung, wenn er die Corp nicht aufgibt. Aber auch dann wird er sich hoffentlich für die Corp & EVE entscheiden Big smile

Einer der trefflichsten Sätze, die man zum Rollenspiel in MMOs sagen und schreiben kann:

Danra Saren wrote:
Was RP-Corporations angeht, hebeln diese sich leider schnell an ihren eigenen Prinzipien aus, wenn sie zu fest gezogen sind.

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Neuntausendeins
#53 - 2015-04-02 14:00:01 UTC
Man muss eben Prioritäten setzen.
Albaster Nashal
Interpolaris Security
#54 - 2015-04-03 00:05:35 UTC  |  Edited by: Albaster Nashal
Joss McHenley wrote:
Schau mal, hier habe ich einen schönen Thread zum Rollenspiel in EVE ausgegraben. Sweet Snowflake bestätigt darin das, was ich oben als Eindruck äußerte.

Danke Joss, für diesen tollen Beitrag zum Thema RP in EvE, sehr spannend und auch hilfreich da zu lesen.

EvE Online hat da ein anderes Problem. Es fehlt die direkte, soziale Interaktion solange WiS kastriert bleibt.

Diese Aussage aus dem genannten Thread finde ich sehr interessant. Seinen Char als wirklichen Avatar außerhalb des Schiffes zu sehen, zu bewegen und evtl. Emotes machen zu können, repräsentiert ja das "bekannte" RP in MMOs. Ich denke für viele würde es das RP in EvE erleichtern. Textbasiert würden sich die Spieler unterhalten und ihren Plot ausspielen. Entsprechende Chats gibt es in EvE, z.B. Vortex:

Doch damit Role Player auch Role Play betreiben können, gibt es die Vortex Bar, der ein reiner IC (in character) Channel ist und uns ermöglichen soll etwas leichtes RP zu betreiben.

oder das "Rifters Inn" (Channel "Rollenspiel"), welcher seit 2003 existieren soll:
Naja, es handelt sich halt um eine Bar in Yulai (Der Channel existiert AFAIK schon seit Yulai noch der Trade-Hub war), Inhaber ist der Brutor Marak (Ein NPC, kann von jedem nach Bedarf gespielt werden).

Um das hier mal komplettiert zu haben. Wie belebt diese deutschen RP-Channels jedoch sind, kann ich nicht sagen, werde es aber mal überprüfen. Zum "reinschnuppern" vielleicht mal ganz unterhaltsam, aber vermutlich nicht das, was EvE im RP wirklich zu bieten hat. Was mir nicht gefallen würde, in irgendwelche Channels schreiben
A: Tapferer Recke mit güldenem Schiffe sucht streitfreudige Kumpanen für die Erledigung so manch ehrbarer Queste
B: Wohl gesprochen, mein Freund! Saget, wohin führet uns der Kampf?
A: Dies wisset ihr nicht? Eine holde Maid wurde heimtückisch entführt und es liegt an uns, das Weibsbild aus den Klauen der üblen Brut zu befreien
B: Ah, seid gewiss, dass ich Euch zur Seite stehen werde! Mögen unsere Missles ihr Ziel treffen und unsere Schilde auf ewig halten. Im Namen der Caldari werden wir die Damsel befreien!
A: Ich bin aber Gallente...
B: Dann hau ab, du Kacknoob!


sondern eher RP mit "Bezug" auf eine tatsächliche Ausführung zu gestalten. Da nehme ich gerne wieder ein Beispiel aus dem Link von Joss:
Man ist am minern und irgendwann fragt einer der Piloten, warum die letzte Lieferung so wenig ISK abgeworfen hat. Der Orcapilot äußert sein Bedauern und erklärt, dass die 0.0-Allianz, an die er die Mineralien verhöckert, mittlerweile seit zwei Wochen ihren Krieg beendet hat und die Nachfrage seither gesunken ist. Irgendwer äußert den Verdacht, dass er heimlich Teile des Gewinns abzweigt und schon entfacht eine heftige Debatte über Firmenphilosophie, Arbeitsbedingungen und 0.0-Politik, bis der Direktor einschreitet, die Gemüter beruhigt und einen Transaktionsbericht offen legt.

Das ist dann Situationsspiel, ohne Nachteile der Player. Plots aus dem Spiel auslagern - ich mache das auch gerne - in Foren oder Blogs ist dann wieder eine andere Möglichkeit, wie ich RP definieren würde. Aber auch hier ganz klar: Jeder entscheidet für sich selbst, wie er Spaß am RP hat...

..ich bin da auch eigentlich erstmal für alle Möglichkeiten offen.

Noch mal zurück zur Lore, die für mich genauso vielfältig ist. Hier ein paar Beispiele:

- Ich will noch mal zurück zu den Kapselpiloten.
Neuntausendeins wrote:
Es gibt nicht wirklich "gut" und "böse" in Eve. Es gibt "Ich" oder manchmal auch "Wir" und dann gibts alle anderen. Das ist auch bei den NPC Fraktionen nicht anders.

Nur gut und böse wäre ja auch langweilig, oder? Dazwischen, und auch zwischen "Ich" und "Wir" gibt es zahlreiche Abstufungen mit endlosen Facetten. Wir spielen alle einen Kapselpiloten. Vorher war er ein Mensch. Warum sollte er als "Halbgott" nicht immer noch menschliche Eigenschaften besitzen? Ich kann das noch nicht wirklich alles beantworten, lese mich da erst ein. Aber es gibt auch da viel Hintergrund:
https://www.eveger.de/forum/showthread.php?40323-The-Beginning-Was-war-vor-der-Kapsel

Kapselpiloten sind (anfang) ganz normale Menschen. Das einzige, was sie von der Großen Masse unterscheidet ist die Befähigung, sich Implantete ins Gehirn setzen zu lassen, mit denen sie die Einrichtungen von Raumschiffen durch reine Gedankenkraft steuern können.
Erst im Falle ihres Todes, wird ihr gesamtes Gehirn gescannt und ihr Bewusstsein und ihre Erfahrungen und Erinnerungen (die, simpel gesagt, nichts anderes sind als neurale Verbindungen im Gehirn) in einen Klonkörper übertragen, der aus Genmaterial oder wiederverwerteter Biomasse gezogen wurde.


Im Buch "Revolution der Imperien" wird geschrieben:
Die beiden Gallente-Navy-Kaspelpiloten, die mit ihren Abfangjägern einmal von der Elder-Flotte und dann von den Caldari-Navy bei der Ishukone-Station abgeschossen wurden, konnten sich sehr gut an ihr "früheres" Leben und ihre Beziehung erinnern.

Ich finde die Lore hinter den Kapselpiloten hochspannend, sie hilft mir, meinen Charakter auszuformen, Albaster Nashal eine Vergangenheit und damit eine Geschichte zu geben.

Interessant ist da noch der Aspekt, wie der (mehrfache) Tod das Bewusstsein des Piloten verändert. Wird er gleichgültiger, emotionsloser? Eine Art Achilles der nach Troja zieht und nur auf seinem eigenen Profit und Ruhm aus ist?

Warst du schon auf Gallente Prime? Caille ist wahrlich der schönste Ort im Universum...

Albaster Nashal
Interpolaris Security
#55 - 2015-04-03 00:07:58 UTC  |  Edited by: Albaster Nashal
- Mit dem Update "Empyrean Age" brachte CCP auch die neue Serie mit Hintergrundwissen zu den Fraktionsführern heraus:
Um ein wenig mehr über die Hintergrundgeschichte zu lernen, beleuchten die Macher in einer wöchentlichen Chronicle Serie nun die Anführer der Fraktionen. Den Start macht eine Story über Sanmata Maleatu (Minmatar Republic). Darauf folgen Geschichten über Präsident Souro Foiritan (Gallente Federation), Head of State Tibus Heth (Caldari State) und Empress Jamyl Sarum (Amarr Empire).

Zusätzlich wurde auch die Lore weiter entwickelt. Admiral Noir kollidierte die Malkalen Station, HQ der NPC-Corp Ishukone. Das war 2008. Ishukone gab bekannt, das sie die Station wieder aufbauen wollen und das war in 2014 tatsächlich auch erreicht. Zwischenzeitlich war diese Station nur noch eine Ruine im All. Wäre ich da schon bei EvE dabei gewesen, wäre ich hingeflogen und hätte sie mir selber angesehen. Das ist für mich perfekte Entwickler-Lore. Smile

- Auch der Fraktionskrieg in New Eden (Factional Warfare) ist eigentlich ein nettes Feature. Wenn ich es richtig verstanden habe, soll es das Universum dynamisch halten und den PvE-Spieler mit dem PvP verbinden. Als Einzelspieler muss man leider seine eigene Corp verlassen und eine entsprechende NPC-Miliz (je nach gewählter Fraktion) beitreten. Corps können aber auch geschlossen in den Fraktionskrieg gehen und Missionen fliegen. Zu bedenken ist

An dieser Stelle wird noch einmal der Verbündete eures Kriegsgegners erwähnt. Die Caldari sind mit den Ammar verbündet, und die Minmatar mit den Gallente. Für das Bekämpfen des jeweiligen Verbündeten des eigenen Kriegsgegners wird man genauso entlohnt, wie man es für den Kampf gegen den eigentlichen Kriegsgegner entlohnt werden würde.
und natürlich wird Standing verloren, bei der Fraktion, die man bekämpft. Hier gibt es einen Guide dafür.

Auch hier gibt es eigens ein Video der Entwickler, sozusagen Propaganda der Amarr und ihre Kaiserin. Hier könnte man fast davon sprechen, formen beide - Entwickler und Spieler - die Lore.

- Providence. Ein System was Spielern immer wieder empfohlen wird, war 2010 stark umkämpft.
https://www.eveger.de/forum/showthread.php?28984-Der-Krieg-in-Providence-Teil-1-Eine-leichte-Beute-fangen
https://www.eveger.de/forum/showthread.php?29018-Der-Krieg-in-Providence-Teil-2-Aus-zwei-Fronten-wird-eine
https://www.eveger.de/forum/showthread.php?29060-Der-Krieg-in-Providence-Teil-3-Interne-Streitigkeiten

Die Allianz CVA war dort immer wieder Konflikten ausgesetzt, wurde zeitweise sogar ganz vertrieben (wenn ich es richtig gelesen habe), ist mittlerweile dort aber wieder gut vertreten. Durch ihre so genannten "NRDS-Politik" (Not Red, Don't Shoot) wird CVA wohl als offen und tolerant angesehen. Diese Konflikte und Kriege werden außerhalb von EvE in Foren und Blogs dokumentiert. Das ist Lore, welche die Spieler schaffen. RP bezieht sich hier z.B. darauf, das sich CVA als "verlängerter Arm" des Amarr-Imperiums sieht und Ushra`Khan als Freiheitskämpfer der Minmatar.

...alle diese Facetten, eine Fundgrube von interessanten, spannenden und teilweise dramatischen Ereignissen und Geschichten von Entwickler und Spieler (zusammen) machen EvE für mich aus. Ich bin gespannt auf die nächste Zeit! Blink

Grüße, Albaster

PS: Sorry für die ganzen Links, sie sind auch für mich, da ich noch viel am einlesen bin. Aber auch für andere Neueinsteiger sicher ganz interessant...

Warst du schon auf Gallente Prime? Caille ist wahrlich der schönste Ort im Universum...

Tipa Riot
Federal Navy Academy
Gallente Federation
#56 - 2015-04-03 09:25:25 UTC
Albaster Nashal wrote:

Interessant ist da noch der Aspekt, wie der (mehrfache) Tod das Bewusstsein des Piloten verändert. Wird er gleichgültiger, emotionsloser? Eine Art Achilles der nach Troja zieht und nur auf seinem eigenen Profit und Ruhm aus ist?

Interessanter Vergleich ...

I'm my own NPC alt.

Joss McHenley
Interpolaris Security
#57 - 2015-04-03 11:12:12 UTC  |  Edited by: Joss McHenley
Albaster Nashal wrote:
Doch damit Role Player auch Role Play betreiben können, gibt es die Vortex Bar, der ein reiner IC (in character) Channel ist und uns ermöglichen soll etwas leichtes RP zu betreiben.

oder das "Rifters Inn" (Channel "Rollenspiel"), welcher seit 2003 existieren soll:

Diese Rollenspielkanäle sind verstaubt und verlassen. Vermutlich zurecht, ich ahne, wer so etwas mal eröffnet hat und warum solche Vorhaben (zumal hier in EVE) scheitern. Gerade mit Fremden wird das (in meiner Lesart, meinem Geschmacksempfinden nach) doch sofort gestelzt und krampfig. Auch wenn ich keinen Hilfe/German brauche, um darin im Sekundentakt meine situativen Befindlichkeiten mitzuteilen, brauche ich auch keinen Rollenspielkanal, um darin Kneipengespräche zu simulieren. Wenn ich die haben will, wartet da ein Freundeskreis, den meine MMO-Leidenschaft so schon ziemlich nervt. Ich verstehe, warum Leute so etwas zu ihrem Rollenspiel machen, aber selbst wäre es mir fad. Ich habe solche Sessions immer mal besucht und das also auch erprobt, dennoch jedesmal festgestellt, dass es mich langweilt.

Ich brauche auch kein Avatar-Gegenüber zum "Angucken". Gab es im P&P doch auch nicht. Obwohl, manche haben so kleine Zinnfiguren dabeigehabt. Auch das aber fand ich albern. Ähnlich aufregend wie LARPS, wo die Beteiligten sich dann in Gefechten nahe der Zeitlupe bewegen, weil man sich verständlicherweise nur zum Schein und in der Form einer Andeutung verletzen möchte. Also mein Problem ist das nicht, diese Avatarlosigkeit oder ein fehlendes Gesicht. Und auf Mission, wenn man sich etwa Funkverkehr und für Corp-Planungen auch Management-Sprech aneignet, dann entsteht das Feeling bei mir von alleine. Liest man hoffentlich auch heraus, wenn ich etwas dieser Art schreibe. Wenn man natürlich auf Mission unbedingt von seinem Abendessen oder irgendwelchen Schnippseln aus den Nachrichten erzählen muss, wohl eher nicht. Das Problem, was die meisten Spieler mit dem Rollenspiel haben oder sehen, ist also meiner Erfahrung nach schlichtweg, dass es sie nicht interessiert, dass ihnen die Atmosphäre und das Setting egal (geworden) sind. Und das wiederum habe ich in den von mir bespielten Online-Rollenspielen stets zu verhindern gewusst. Das beginnt mit der Namenswahl, geht über die Corp bzw. Gemeinschaftsausrichtung, Suche und auch entsprechende Auswahl von Mitspielern, beim Spielen eben nicht noch TV oder Radio (EVE Radio mal ausgenommen) laufen lassen, sondern wenn etwas über das Spiel, die Lore etc. lesen. Ich habe das immer wieder bestätigt gefunden: Spieler treiben sich selbst das Feeling aus und können dann nicht nachvollziehen, dass andere es erleben, sehen da dann nur irgendwelche Probleme, die aber am Ende die eigenen und nicht die der anderen sind. Ist wie im sonstigen Leben auch. Man sollte wissen, was man will und sich entsprechend einrichten.

Was unsere Vorhaben betrifft, sehe ich die einzigen Limitierungen in Aktionen, für die man sehr viele Spieler braucht. Das geht eben nur in den großen Corps oder im Rahmen von Allianzen. Wobei man manches dann auch mit Plex kompensieren kann, wenn man das will. Aber auch was Aktionen in dieser Form betrifft, sehe ich keine Probleme. Da klinken wir uns eben einfach ein, spielen das für uns intern so aus, wie es uns passt, machen im Rahmen des Zusammenspiels aber das, was erwartet wird. Von daher führen alles unsere Wege nach Rom. Mir ist es auch diesbezüglich gar nicht wichtig, immer mit dem Rollenspiel-Begriff herumzutun. Da ich selbst den im Rahmen von MMOs eher mit gepflegter Langeweile verbinde, präferiere ich Begriffe wie Lore und Atmosphäre.

Was du über die Entwickler-Lore schreibst teile ich vollauf. Wir sind eh schon Lore-Groupies, aber CCP setzt hier im Rahmen der SciFi eine eigene Marke. Ähnlich wie TSW das auf erzählerischem Niveau geschafft hat. Für uns in jedem Fall genau das richtige. Kann uns dann ja auch wumpe sein, wie andere das einschätzen. Ich habe gerade in den Blogs auch schon viele Fans gefunden. Alleine stehen wir mit dieser Einschätzung also nicht.

If you don't succeed, lower your standards. Maybe it takes a gang to do that?

Marox Calendale
Xynodyne
The Initiative.
#58 - 2015-04-07 10:00:12 UTC
Albaster Nashal wrote:
Interessant ist da noch der Aspekt, wie der (mehrfache) Tod das Bewusstsein des Piloten verändert. Wird er gleichgültiger, emotionsloser? Eine Art Achilles der nach Troja zieht und nur auf seinem eigenen Profit und Ruhm aus ist?

Du bist nicht der Erste der sich dazu Gedanken macht. Meine Lieblingsgeschichte - Das erste Mal dazu, stammt von Rionan Nafee.

Weitere Geschichten von ihm die sich um das Denken und Handeln von Kapselpiloten drehen sind: Capital Pilot 1 und Capital Pilot 2. Ein dritter Teil existiert auch noch, aber dazu habe ich gerade den Link nicht.

Ich weiß nicht wie tief ihr bereits in die Entstehung der Kapseltechnologie eingetaucht seid, aber dieser Link handelt von den ersten Begegnungen der Jove, die sie erfunden haben und den Caldari, die sie als erste erworben haben.
Joss McHenley
Interpolaris Security
#59 - 2015-04-08 08:34:40 UTC
Marox Calendale wrote:
[quote=Albaster Nashal]Ich weiß nicht wie tief ihr bereits in die Entstehung der Kapseltechnologie eingetaucht seid, aber dieser Link handelt von den ersten Begegnungen der Jove, die sie erfunden haben und den Caldari, die sie als erste erworben haben.


Bitte alle Lore-Links hier posten. Wir kratzen beide noch an der Schale.

Ich selbst lese z.B. das EVE-Quellenbuch, das ich für einen gelungenen, vorbildlichen Einstieg in das EVE-Universum schätze. Da so ziemlich alle Hintergründe berührt werden kann es nicht in die Tiefe vorstoßen, aber zum Einstieg ist es lesens- und empfehlenswert. Dann verfolge ich die Community-Lore-Background-Texte auf der offiziellen Site retrospektiv und häppchenweise und wühle mich bei Zeit und Muse etwas durch die Texte des EVE Fiction Portals, zu was ich gerade so Lust habe. Eine schöne Sammelseite zur Lore findet sich dann noch auf EVE-Travel, der Lore-Survival-Guide.

Allerdings würde ich auch gerne die Hinweise von euch aufnehmen und mich in die Spieler-Lore einlesen. Nicht alles wird geschrieben sein, aber neben dem kommenden History-Book zu EVE, auf das ich schon gespannt bin, gibt es sicher relevante Anlaufstellen. Hierzu nehmen wir sachdienliche Hinweise gerne entgegen. Im Knallkapsel-Blog habe ich z.B. diesen Link gefunden, der sich schon einmal interessant angelesen hat.

Das ist derzeit mein Stand der Dinge. Da es für den ein oder anderen interessant sein könnte, habe ich alles auch mit Links hinterlegt.

If you don't succeed, lower your standards. Maybe it takes a gang to do that?

Darkblad
Doomheim
#60 - 2015-04-08 09:06:46 UTC  |  Edited by: Darkblad
Joss McHenley wrote:
Bitte alle Lore-Links hier posten. Wir kratzen beide noch an der Schale.
Ein paar Links sind hier glaube ich schon genannt, entschuldige also bitte eventuelle Duplikate:
Backstory Portal auf der Community Site mit Chronicles, Short Stories, Scientific Articles, Fiction und Link zum
EVElopedia Fiction Portal
EVElopedia Übersicht der Chronicles, hier nach Thema bzw. Datum sortiert (leider nur bis 2013)
Lore Survival Guide
Book of EVE (Übersetzung zahlreicher Chronicles u.ä.)
World News, zum Teil übersetzt bei eveger (dort die Kanalfilter so einstellen)

Das verfolgen der Beiträge in diesen Unterforen ist auch keine schlechte Idee:
EVE Fiction
Intergalactic Summit (In Character Communication!)

Hörenswert:
Hydrostatic Podcast

NPEISDRIP